Warum eigentlich Merkur Jahr 2019?


Das Jahresende 2018 naht und in Astrologiekreisen dreht sich alles um das „Merkur Jahr 2019“. Wenn man im Internet nach dem Begriff sucht, findet man unzählige Seiten, die sich diesem Thema widmen. Es scheint, als würde sich jeder Astrologie Interessierte dem Thema Merkur Jahr widmen, doch niemand erklärt, wie es zu der Behauptung kommt. Warum also ist das Jahr 2019 ein Merkur Jahr?

 

Der Jahresherrscher: So kommt es zum „Merkur Jahr 2019“

Der Begriff „Merkur Jahr“ (oder „Jupiter Jahr“ oder „Venus Jahr“…) geht auf die Populärastrologie zurück und kommt auch in der Mundanastrologie zum Einsatz. Dabei wird ein Herrscherplanet für ein Jahr errechnet, der eine Grundenergie für die Landwirtschaft, Politik, das Wetter oder die Wirtschaft beschreibt.

Die Rechenmethoden, um den Jahresherrscher zu errechnen, sind vielfältig, am gebräuchlichsten ist aber die so genannte Chaldäische Reihe als Ausgangspunkt. Auf der Seite Astrowiki wird diese Chaldäische Reihe erklärt und man kann auch gleich die Jahresherrscher für die kommenden Jahre einsehen.

Wer es selbst ausrechnen möchte, benötigt das auf der Astrowiki gezeigte Bild der Planeten. Dann darf gerechnet werden:

  1. Zuerst wird von der Jahreszahl die Zahl vier abgezogen. Im Falle des Jahres 2019 kommen wir also auf 2015
  2. Nun wird 2015 durch sieben dividiert – und hier kommt es auf den Rest an! In unserem Fall ist das 287 und der Rest ist sechs.
  3. Nun darf man in der Chaldäischen Reihe nachsehen. Man beginnt also bei Saturn zu zählen und landet bei sechs bei Merkur.

Und das wird für 2020 interessant: Bleibt kein Rest bei der oben beschriebenen Rechnung, ist der Mond der Jahresherrscher!

Übrigens: Das Jahr des Jahresherrschers beginnt zur Frühlingstagundnachtgleiche!

 

Was verspricht das Merkur Jahr 2019

Von einem „Jahr geprägt durch reibungslose Kommunikation“ wird uns berichtet, von „positiven Auswirkungen auf geschäftliche, aber auch private Beziehungen“ und von „der Übernahme des Verstandes“. Das Merkur Jahr, so berichten Astrologen und Astrologinnen, wird ein gar wunderbares Jahr werden.

Was also tun, wenn man im Moment – und vielleicht in drei Monaten immer noch – alles gar nicht toll findet? Muss man dann davon ausgehen, dass Merkur alle anderen Menschen beschenkt hat, nur man selbst wurde übersehen? Erst einmal: Die Jahresherrscherberechnung zählt nun einmal – und mit dieser Aussage möchte ich keinem/r meiner Kolleg/innen auf den Schlips treten – zur Populärastrologie. Die Jahresherrscher haben NICHTS mit den individuellen Horoskopen zu tun, auch, wenn uns das gerne so verkauft wird. Jahresherrscher können maximal zu Deutungen im Bereich der Mundanastrologie herangezogen werden.

Die Mundanastrologie ist ein Bereich der Astrologie, der sich mit Weltgeschehen aus Politik, Wirtschaft und Natur befasst, nicht aber mit individuellen Horoskopen. Die Mundanastrologie war von der Antike bis in die Neuzeit das vorherrschende Gebiet astrologischer Deutungen. Und auch, wenn man mundanastrologisch deutet, dürfen die merkurischen Vorteile nicht für sich betrachtet werden. Mundanastrologie lebt nun einmal stark vom Vergleich, in unserem Fall also von einer Betrachtung möglichst vieler Merkurjahre und der daraus resultierenden Deutung, was uns 2019 erwarten wird.

Ich hoffe, nur das Beste und bedanke mich ganz herzlich bei einer Kollegin Christl Oelmann für die guten Tipps zu diesem Artikel!

Eure ROmana